Bis zu 70 % der Herstellungskosten bzw. bis zu 50 % der Betriebskosten in Produktionsunternehmen sind heutzutage Materialkosten. Je länger die Durchlaufzeit, desto höher sind die Materialkosten.
Die Ursachen für lange Produktionsdurchlaufzeiten sind in der Regel sehr vielfältig. Daher sind zur Durchlaufzeitreduzierung und Erhöhung der Lagerumschlagshäufigkeit vielschichtige Maßnahmen im Sinne einer Systemänderung hin zum Lean Management erforderlich.
Nachstehend finden Sie einige typische Ursachen für lange Durchlaufzeiten und hohe Materialbestände.
Die meisten Produktionsunternehmen haben mehrstufige Fertigungsprozesse. Dabei sind Umrüstzeiten, Produktionsprozesse und Produktionszykluszeiten meist sehr unterschiedlich. Darüber hinaus sind Produktionsprozesse in seltenen Fällen linear, sondern häufig parallel verlaufend, zusammenführend oder sich verzweigend. Dazu kommen alternative Ressourcen (mit unterschiedlichen Prozesszeiten gegenüber den Hauptressourcen) und alternative Prozessrouten.
Unterschiedliche Produkte und unterschiedliche Auftragsmengen stellen eine zusätzliche Herausforderung an die Synchronisierung der Produktionsprozesse dar. Vor diesem Hintergrund können Ursachen für nicht synchrone Prozesse sein:
Kundenbestellungen gehen nicht gleichmäßig ein. Die „Kunst“ besteht darin, die Auslastung der Prozesskapazitäten vorausschauend zu planen und notwendige Anpassungen möglichst frühzeitig (front-loading) zu managen. Ursachen für die nicht bedarfsgerechte Bereitstellung von Prozesskapazitäten sind wie folgt:
Ein ERP-System berechnet die Produktionsplanung mit festen Durchlaufzeiten und unendlichen Kapazitäten. Zudem basiert die MRP-Berechnung auf diesen falschen bzw. unrealistischen Prämissen.
Nach dem gleichen Schema berechnen auch Ihre Lieferanten ihre Produktions- und Materialplanung. Da der Anteil der Zukaufteile häufig sehr hoch ist, ist Lean Know-How und Erfahrung im Einkauf (Lieferantenmanagement) genauso wichtig wie die Kenntnis der eigenen Produktionsabteilung. Fehlteile und mangelhafte Liefertreue sind zurückzuführen auf:
Zur just-in-time Produktion gehört auch die just-in-time Lieferung von 100 % korrekten technischen Dokumentationen zu den einzelnen Aufträgen an Einkauf, Disposition und an die Produktionsabteilung. Das trifft insbesondere für Produktionsunternehmen mit vorwiegend kundenspezifischen Fertigungen zu. Ursachen für die mangelhafte Termintreue für technische Dokumentationen sind:
In unserer Kaizen-/Lean-Beratung zu den Themen rund um die just-in-time Produktion zur Senkung der Betriebskosten folgen wir dem Motto „nur Ergebnisse zählen!“